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Im Gespräch mit Udo Grützmacher
(Produktmanagement von Yeti)

Yeti produziert als Outdoor-Ausrüster im Jahr rund 10.000 Daunen-Schlafsäcke in Deutschland. Zudem fertigen die Yeti-Mitarbeiter zahlreiche weitere hochwertige Produkte aus Daune und Wolle. Zur Philosophie und über die künftige Produktausrichtung haben wir mit Udo Grützmacher, Yeti Produktmanagement / Verkaufsleitung gesprochen.



Ist ein Trend absehbar, ob es bei Isolationsjacken eher hin zu Daunen- oder zu Kunstfaser-Füllung wie Primaloft geht?
Daune hat gegenüber anderen synthetischen oder natürlichen Füllungen einen unschlagbaren Vorteil: das Wärme-Gewichts-Verhältnis ist bisher unerreicht. Daune ist ein natürlicher Rohstoff und schont Ressourcen. Schon allein deshalb ist Daune eine feste Größe in Sache Isolation.

Menschen verändert ja ihr Nutzungsverhalten und ihren Lebensstil, ein Trend ist z.B. veganes Essen und Leben. Gibt es in diesem Zusammenhang vermehrte Kundenwünsche an Yeti hin zu Alternativprodukten zur Daune?
Yeti steht ganz klar zur Daune. Hier liegt unsere Kernkompetenz und wir verwenden ausschließlich Daune mit höchstem Standard in Bezug auf Qualität, Herkunft und Lebensqualität der Gänse und Enten. Wir beziehen keine Daune aus Lebendrupf oder Stopfleberproduktion. Kunstfaserfüllungen sind für uns keine Alternative, sie verschwenden Ressourcen und sind nicht bzw. nur schwer biologisch abbaubar. Daune hingegen verrottet innerhalb kürzester Zeit und wird dem natürlichen Kreislauf schnell wieder zugeführt. Für uns gibt es daher keine relevante Alternative zu Daune und Wolle. Viele unserer Kunden wissen das und schätzen die Vorteile von Naturprodukten mit höchstem Standard. In diesem Zusammenhang können wir keine prägnante Steigerung der Nachfrage zu Alternativprodukten feststellen.

In diesem Jahr sind viele neue Hybrid-Jacken von diversen Herstellern auf dem Markt, unter anderem auch von Yeti. Gibt es von Yeti in Zukunft weitere Ideen für neue Produkte auf die sich Outdoorsportler freuen können?
Die Outdoor Messe steht vor der Tür und natürlich wird Yeti wieder mit neuen innovativen Produkten vertreten sein.

Kann man hierzu schon konkreteres sagen?
Wir werden unter anderem zwei neue Hybrid Jacken vorstellen, ausgestattet mit einem innovativen RedFlex Stoff und einer windabweisenden Vorderseite.

Wie lange dauert eine Produktentwicklung zum Beispiel bei dem Ripstop-Außenmaterial?
Die Materialen werden von uns und unseren Partnern entwickelt. Bei neuen Materialen, wie dem Next-to-Nature (erstes pflanzenbasiertes Nylon) kann das schon mal mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis ein Stoff die Marktreife erreicht.

Glaubst Du, dass es möglich ist noch leichtere Daunenjacken wie die Desire und Purity herzustellen? Gibt es hier nicht irgendwann Grenzen bei Material und Qualität?
Mit unserer Ultralight-Linie haben wir sogar noch leichtere Jacken und Westen im Programm. Die Argon ist zum Beispiel mit ihren 99 g die leichteste Daunenweste für Damen auf dem Markt. Das Außenmaterial wiegt lediglich 19 g pro Quadratmeter. Allerdings sind hier die Grenzen so langsam erreicht. Produkte müssen ja schließlich auch dem hartem Outdoor-Einsatz gerecht werden.

Gibt es spezielle Tipps und Tricks für die optimale Reinigung und Pflege von Daunenprodukten?
Wir bieten als einziger deutscher Hersteller einen Wasch- und Reparaturservice. Mit unserem speziellen Washkit bekommt man zusätzlich die optimale Lösung an die Hand, um seine Daunenprodukte auch selbst pflegen zu können. Eine detaillierte Anleitung liegt natürlich bei – somit kann fast nichts schiefgehen und man hat lange Freude an unseren Produkten.

Geht zum Beispiel auf Reisen eine Reinigung bzw. Trocknung auch ohne Trockner mit Tennisball, wie oft empfohlen?
Eine Reinigung ohne Trockner und Tennisbälle empfehlen wir grundsätzlich nicht. Das Reinigungsintervall ist aber sehr individuell und hängt natürlich stark von der Nutzungsdauer und dem Verschmutzungsgrad ab. Wenn die Füllkraft deutlich nachlässt und wenn die Grenze des persönlichen „Hygiene-Standards“ erreicht ist, sollte man unbedingt eine Reinigung machen.

Wie schafft es Yeti und welche Gründe sprechen dafür, die Produktion in Deutschland zu belassen und nicht nach Fernost zu verlagern wie bei den meisten anderen Hersteller?
Unsere Schlafsackproduktion ist in Görlitz und Dresden. Um die bestmögliche Qualität gewährleisten zu können, verwenden wir ausschließlich europäische Daune, die in Deutschland biologisch gereinigt und sortiert wird. Klarer Vorteil unserer Manufaktur in Deutschland ist die optimale Qualitätskontrolle und Schlafsäcke, die nach Bedarf gefüllt werden können. Somit entstehen keine langen Lagerzeiten und Transportwege. Jeder Kunde erhält einen frisch befüllten Schlafsack, der nicht einen Monat im Container auf hoher See verbringen musste. Das spart natürlich zusätzlich auch Transportkosten und ist umweltschonender.

Inwiefern kann Yeti die ökologische Erzeugung der verwendeten Daunen kontrollieren?
Yeti verwendet ausschließlich europäische Daune. Jede Daune erfüllt dabei den EDFA Traceability Standard. Der Tierschutz ist ein Kernelement der Unternehmensphilosophie. Die Verhaltensregeln sind klar formuliert und werden streng überwacht. Der Yeti Verhaltenskodex basiert auf dem EDFA Down Codex and traceability (European Down & Feather Association), welcher der einzige Standard ist, der auch die tatsächliche Überwachung der Daunen-Standards beinhaltet. Der EDFA Down Codex wird von einer unabhängigen Drittpartei überwacht und kontrolliert, der IDFL (International Down & Feather Laboratories).

(Interview im Juni 2016)
Klettern und Bouldern in NRW, Nordrhein-Westfalen, dem Sauerland
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