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Im Gespräch mit Ana Tiripa:
"Der Kopf ist wichtiger, als alles andere"


Mit 16 Jahren wurde Ana Tiripa im Jahr 2012 Deutsche Meisterin im Lead-Klettern bei den Damen und deutsche Jugendmeisterin. Im Jahr 2013 wiederholte sie den Titel bei den Damen im Lead.

Die Athletin des DAV Köln sicherte sich zu dem auch 2012 den Titel der Vizeeuropameisterin in Gémozac (Frankreich) und den 4. Platz bei der IFSC Jugendweltmeisterschaft in Singapur. Tolle Erfolge und ein ereignisreiches Jahr für Ana, so dass wir sie in einem kurzen Gespräch vorstellen wollen.

Ana Tiripa

Ana, wo du mit 16 Jahren schon ein so hohes Niveau im Sportklettern erreicht hast, wann hast du angefangen mit dem Klettern?
Mit den Wettkämpfen und regelmäßigem Training habe ich mit zehn Jahren angefangen. Mit 11 Jahren kam ich dann bereits in den NRW-Kader. Das erste Mal, dass ich in einer Kletterhalle war, muss so mit vier Jahren gewesen sein.

Wie kam es zu der Lust und zu der Motivation an Wettkämpfen teilzunehmen?
Ich bin durch mein regelmäßiges und häufiges Klettern im Alter von 9 Jahren gut geworden und war dann irgendwann sicher im 7. Grad unterwegs. In der Kletterhalle in Wesseling hat mich dann Peter Plück, mein jetziger Trainer, entdeckt und gefragt, ob ich zu seinem Training kommen will. Dieses hat mir gut gefallen und so ging es los. Grundlegend für meinen Erfolg waren sicher auch die guten Trainingsmöglichkeiten in den schönen und zahlreichen Kletterhallen in und um Köln, sowie die Unterstützung durch den NRW Landesverband und den Kölner Alpenverein. Das ist schon perfekt für mich gelaufen. Aber auch mein Vater hat großen Anteil, denn ohne seine Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen.

Das Kletterjahr 2012 war für Dich der Durchbruch. Hattest du mit solchen Erfolgen gerechnet?
Gar nicht. Aber vielleicht lag es an den vielen Veränderungen bei mir. Ich bin zu meinem Vater gezogen, habe mich körperlich verändert und abgenommen, auch meine Ernährung habe ich geändert. Sogar in der Schule bin ich viel besser geworden. Es waren irgendwie grundlegende Veränderungen.

Du bist eigentlich noch im Alter für Jugendwettkämpfe, startest aber schon bei den Damen.
Ab dem 16. Lebensjahr kann man neben Jugend A auch bei den Damen starten. Weil es für mich in den Jugendwettkämpfen so gut lief, wurde ich zu einer Sichtung des Erwachsenenkaders eingeladen. Dort lief es dann ebenfalls gut und so wurde ich zum Start für einige Damen Weltcups nominiert. Ich hab's ausprobiert und konnte mit drei Halbfinaleinzügen überzeugen, womit ich auch selber sehr zufrieden bin. Dieses Jahr werde ich auf jeden Fall wieder mein Bestes geben.

Du wirst aber weiterhin auch in der Jugend starten?
Ja. Allerdings werde ich mich national eher auf die Damen-Konkurrenz konzentrieren. In der Jugend wird dieses Jahr zum ersten Mal die Deutsche Jugendmeisterschaft über die Overall-Wertung entschieden, was bedeutet, dass man neben Lead auch im Bouldern und Speed starten muss. Das möchte ich gerne austesten. Ich weiß zwar nicht, ob ich Speed so mag, aber versuchen möchte ich es.

Es gibt ja viele Lead-Kletterer die auf keinen Fall Speedklettern wollen?
Ja, ich bin der gleichen Meinung. Aber ich versuch es mal.

Was erhoffst Du Dir vom Kletterjahr 2013?
Durch meine guten Ergebnisse vom letzten Jahr bin ich für viele Wettkämpfe nominiert. Fest eingeplant ist deshalb die Jugend-Weltmeisterschaft in Kanada sowie die Jugend-Europameisterschaft in Österreich. Mein Ziel ist dabei ein Platz unter den besten fünf zu erreichen. Mal schauen wie es so laufen wird. Bei den Weltcups der Erwachsenen ist mein Ziel erneut, oft das Halbfinale, hoffentlich unter den Besten 20, vielleicht auch mal unter den Besten 15, zu erreichen. Das wäre schon ein Highlight.
National würde ich natürlich gerne meinen Titel der Deutschen Meisterin und Jugendmeisterin verteidigen. Ich hoffe, ich komme mit der Overall-Wertung zurecht. In diesem Jahr gibt es so viele Wettkämpfe, hier werden sich sicher einige Termine überschneiden und so werde ich nicht bei allen an den Start gehen können.

Hat sich dein Training nach den Erfolgen des letzten Jahres nochmal verändert?
Das Training ist seit dem ich mit Peter Plück arbeite schon sehr strategisch und ich bin dadurch von Jahr zu Jahr besser geworden. Momentan hat sich nicht viel verändert. Jetzt Anfang des Jahres bin ich im Aufbautraining für die kommende Saison, dass heißt sehr viel Bouldern und Krafttraining. Und das an vier Tagen die Woche. Zusätzlich werde ich dieses Jahr auch auf ein paar Boulder Weltcups starten, wobei ich viel von Juliane Wurm lernen kann. Ich trainiere ab und zu mit ihr in Wuppertal unter der Leitung von Udo Neumann.

Wie sehen Deine Aktivitäten draußen am Fels aus?
Ich liebe es draußen zu klettern. Jetzt im Winter waren wir auf Mallorca. Da war ich gut in einer 8a Route unterwegs und Deep Water Soloing stand auch auf dem Programm. In den kommenden Osterferien wollen wir nach Siurana.

In welchem Schwierigkeitsgrad kletterst du draußen am Fels?
Im Moment laufen 8a Routen ganz gut. Mein Ziel ist in diesem Jahr eine 8b zu klettern.

Wie gehst du in die neue Saison, als amtierende Deutsche Meisterin, eher mit Vorfreude oder mit Anspannung?
Die Erwartungen sind im Vergleich zum letzten Jahr natürlich ein wenig gestiegen, allerdings ist das Selbstvertrauen bei mir auch viel größer geworden und man arbeitet durch die ganzen Erfahrungen der Wettkämpfe viel besser mit seinem Kopf. Zumal der Kopf bei Wettkämpfen fast wichtiger ist, als alles andere.

Ana, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Deinen künftigen Wettkämpfen.
(Interview im Februar 2013)

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