Die Sektion Hochsauerland des Deutschen Alpenvereins stellt mit Benedikt Lindner zum ersten Mal ein Mitglied im Alpinkader NRW, welcher im Jahr 2021 zum zweiten Mal mit sechs Alpinathleten zusammengestellt wurde. Allein schon die Auswahl in den Kader ist eine große Auszeichnung.
Aus ursprünglich vierzehn Bewerbern wurden letztendlich sechs Kadermitglieder ausgewählt, die nun in drei Jahren eine professionelle Aus- und Fortbildung in den vielfältigen Disziplinen des Bergsports erhalten. Der Alpinkader NRW ist neben dem bundesweiten Expedkader Damen und Herren des DAV weiterhin der einzige Landes-Expeditionskader.
Ziel ist es, dass nach drei Jahren eine Expedition mit einem begrenzten Maß an Mitteln selbst geplant wird und letztendlich durchgeführt wird. Dieser Prozess soll am Ende Alpinisten hervorbringen, die ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten nutzen und anwenden können. Dabei sollen Sie den Gedanken des Alpinismus weiter in ihre Sektionen tragen, Vorbilder sein und als gut ausgebildete Bergsteiger andere Bergsportlerinnen und Bergsportler inspirieren und motivieren.
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Benedikt Lindner wurde im Jahr 2001 in Bad Arolsen geboren und ist seit 2016 Mitglied der regionalen DAV Sektion Hochsauerland. Seine Lieblingsdisziplin im Bergsport ist das Skibergsteigen. Nachfolgend ein kurzes Interview mit Benedikt.
Mit welcher Motivation gehst Du den Alpinkader an und was erhoffst Du Dir, wie Du Dich als Bergsportler weiterentwickeln kannst?
Meine Motivation für den Alpinkader liegt darin, dass ich eine außergewöhnliche Ausbildung geboten bekomme, die man mit fünf weiteren sehr guten Kollegen durchläuft, die nicht nur klasse Tourenpartner sind, sondern auch gute Freunde. Außer den wertvollen Lehrgängen in den Alpen, von Alpinklettern über Big Wall-Klettern bis hin zu Hochtouren, bekommt man des Weiteren gelehrt, wie man eine Expedition plant. Und genau das erhoffe ich mir. Solides, sicheres und schnelles Bewegen im Hochgebirge in unterschiedlichsten Disziplinen und das Wissen, um eine Expedition eigenständig planen zu können.
Siehst Du durch Deine Teilnahme am Alpinkader NRW Vorteile für die Sektion Hochsauerland?
Durch meine Teilnahme sehe ich absolut Vorteile für die Sektion. Das Wissen, was ich in den Lehrgängen vermittelt bekomme, gebe ich gerne in Kursen und Veranstaltungen weiter an die Mitglieder des DAV. Außerdem stehe ich gerne mit Rat Tat zur Seite für potenzielle Bewerber für den nächsten Durchlauf des Alpinkaders. Nicht jede Sektion hat überhaupt Bewerber um umso schöner, wenn die eigene Sektion dann in der nächsten Auswahl auch nochmal vertreten würde.
Hat die Berufung in den Alpinkader NRW Deine eigenen Ziele im Bergsport und beim DAV verändert?
Konkrete Ziele haben sich weder herauskristallisiert noch geändert. Aber man sucht sich definitiv nicht mehr den einfachsten Weg, um auf den Gipfel zu gehen. Durch die Lehrgänge wächst das Selbstvertrauen wodurch man automatisch in schwerere Routen einsteigt und versucht diese auch schnell zu bewältigen.
Was war für Deine alpinistische Entwicklung prägend, dass Du es bis in dem Alpinkader geschafft hast bzw. hast Du Tipps für Nachwuchs-Alpinisten?
Den Grundstein hat wohl Daniel Hilbich, Trainer C Bergsteigen aus Bruchhausen, gelegt. Er hat mich zum Klettern gebracht. Dann habe ich auch noch großes Glück, dass die Kletterhalle Willingen in direkter Nachbarschaft liegt. So habe ich seit meinem 15. Lebensjahr jede Woche ca. 2-3 Abende dort verbracht. 2017 wurde mir gesagt ich könnte mich doch bei der nächsten Runde des Alpinkader NRW bewerben. Damals hielt ich das noch für unrealistisch. Mit der Zeit habe ich an einigen Veranstaltungen der Sektion teilgenommen. Als ich mich entschloss mich für den Alpinkader 2021 zu bewerben, konnte ich aus den Erfahrungen, die Thomas Tigges in den Sichtungen aus dem vorherigen Durchlauf gesammelt hatte, profitieren und aufbauen.
Zusammengefasst: Daniel der den Grundstein gelegt hat, die Kletterhalle vor der Haustür, viele Veranstaltungen der Sektion und der endgültige Feinschliff von Thomas haben die Entwicklung geprägt.
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