Aktuell besteht für das gesamte Hönnetal ein komplettes Kletterverbot/Kletterverzicht.
Aufgrund langwieriger Verhandlungen, Erstellung ökologischer Gutachten mit umfangreicher Verträglichkeitsprüfung sowie dem Prüfschema der Bezirksregierung Arnsberg für die Genehmigung von Klettergebieten, wird das aktuelle Kletterverbot für das Hönnetal noch länger Bestand haben. Die Verhandlungen der Kletterverbände mit den Behörden werden sich aufgrund der oben genannten Vorgaben leider noch länger hinziehen. Wir bitten alle Kletterer sich danach zu richten, um somit nach einer anstehenden FFH-Verträglichkeitsprüfung (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie), hoffentlich in Zukunft wieder ein Klettern im Hönnetal zu erreichen. (Stand März 2015)
Anmerkung:
Die Bezirksregierung Arnsberg unterstellt in ihrem Naturschutzbrief Ausgabe Januar 2012 Kletterern ein "naturschädliches Verhalten" sowie ein "kontinuierliches Zerstören oder Beeinträchtigen des Naturhaushaltes". Ebenso wie Mountain-Bikern, Geo-Cachern usw. - den weiter heißt es: "Vor allem das Mountenbiking und das Geo-Cashing wirken sich wie man weiß - häufig zerstörerisch auf Natur und Landschaft aus." Bleibt für das Hönnetal dann die Frage, wer hier ein naturschädliches Verhalten ausübt, ob Kletterer bzw. Natursportler oder die überdimensionalen Straßenbaumaßnamen der 90er Jahre, bei dem sehr viel Natur radikal zerstört wurde.
Was bleibt für das Hönnetal? Wenn Kletterer, Radfahrer etc. aufgrund von Zugangssperrungen ausbleiben, wird sich das Hönnetal vom Tourismus leider verabschieden können ... Dabei gibt es genügend positive Beispiele wie sich Regionen durch den Klettersport bzw. generell durch Natursportmöglichkeiten wirtschaftlich und touristisch erfolgreich weiterentwickeln können und dies auch im Einklang mit dem Naturschutz.
Das Hönnetal liegt zwischen Iserlohn und Arnsberg und gehört zu den ältesten Klettergebieten im Sauerland. Schon um 1955 begann die systematische Erschließung des Hönnetals. Leider können von dem vielen Felsen und hunderten schöner Routen im Tal nur wenige Begangen werden. Die meisten Felsen sind für das Klettern gesperrt. Leider. Nur an den Felsen Bärenstein, Waldstein, Hausstadtfelsen und Gnom darf geklettert werden, alle anderen Sektoren wie Dohlenstein, Löwenstein und die Jungfrauen sind gesperrt.
Alle Felsen liegen in einem europäischen Schutzgebiet Natura2000 (Flora-Fauna-Habitat - Richtlinie). Gut erhaltene Schluchtwälder und zahlreiche Felsen mit Kalkpionierrasen und Höhlen mit spezialisierter Fauna, großflächige Waldmeisterbuchenwälder und Vorkommen FFH-relevanter Arten (Fledermäuse) bestimmen das Schutzgebiet sowie Kalkfelsen mit Höhlen und bewaldeten Blockschutthalden. Einige der Höhlen des Hönnetals sind auch von kulturhistorischer Bedeutung. Vor allem der Lückige Kalk-Pionierrasen und die Schlucht- und Hangmischwälder sind als prioritäre Lebensräume ausgewiesen und unterliegen einem besonderen Schutz.
Als Zustiege sind nur die ausgewiesenen Wege zu benutzen.
Für den Aufenthalt vor der Wand nur die ausgewiesenen Bereiche betreten
Kein Betreten der Höhlen (Fledermausschutz)
Kein Betreten der Felsköpfe, daher Umlenkhaken benutzen
Anfahrt: Südlich aus von Balve oder von Norden von Menden auf der B 515 in das Hönnetal. Der Parkplatz liegt aus Richtung Balve hinter Binolen, aus Richtung Menden nach dem Abzweig nach Eisborn ("Horst"). Zugang: Den Parkplatz an der Bundesstraße am unteren Ende verlassen. Den kleinen Trampelpfad über einen kurzen Anstieg folgen. Man geht nun direkt auf den Bärenstein zu. Dem Wald weiter talwärts folgen liegen der Waldstein, der Gnom und der Hausstadtfelsen. Zugangszeit ab Parkplatz: 3 min
Nachfolgend eine Übersicht über die Kletterrouten an den vier Felsen:
Gnom - Der rund 10 Meter hohe Fels liegt im Wald versteckt und ist als Übungsfelsen für Anfänger gut geeignet.
Linke Kante
4-
Piaz-Riß
4
Variante
6
Normalweg
3+
Rechte Kante
4+
Über die Platte links eher eine 5+, der Einstieg ist auch etwas knackiger
Trixi
9-
Glatt und kleingriffig.
Hervorragend zum Training der Fingerkraft
Südkante
7-
Hausstadtfelsen - Der beste der nicht gesperrten Felsen. Alle Routen sind gut gesichert. Vor allem der Riß und Herkules sind empfehlenswert.
Hüttenweg
7+
Vom linken Wandende auf den Pfeiler und dann absteigend zur Querung nach rechts durch die Wand
Kochbuch
6
Mr. Carpenter
6+
Stressor
7-
Kamel
6
Dampfbügeleisen
7+
Vibrator
9
Kurz und knackig
Torsteinriß
6+
Ein Klassiker.
Auch gut zur Übung mit Klemmkeilen abzusichern.
Anna's finest
ab 7+
Boulder: je nach Griffwahl zwischen 7+ und 9-
Herkules
8-
Klasse Tour gut abgesichtert.
E-Variante
6+
Panzer im Kreuz
9-
Besser als Quark
8-
Einstiegsvariante zu "Panzer im Kreuz"
Hornungweg
5-
Zwillinge
3
Waldstein -
Der Fels ist lehmig braun und ziemlich glatt, aber sehr populärer Fels.
Hin
6-
Sehr schöne Tour
und weg
5
Variante zu Hin
Riß
5
Himmel und Hölle
7-
Tanz der Vampire
9-
Hart und extrem
Der Geist von Albigna
7
Aldis Rache
8
Leichenriß
6
Direktes Leichendach
10-
Der Name ist Programm
Leichendach
6
Rutschfest
7
---
5
Meisterschaft
7+
Waldsteinverschneidung
5+
Rasenrinne
4-
Münsteraner Verschneidung
3
Diverse
4
Varianten
Waldsteinkamin
3+
Waldsteinkante
4+
Hakenklau
7
Retro
5-
Linker Riß
4
Bäumchen-Tour
4
Bärbel go climb
5-
Müsliman
8-
Meist 7
Rechter Riß
5
Mainzelmännchen
4-
Bärenstein -
Noch ein wenig glatter und lehmiger als der Waldstein. Die Kleidung ist nach der Begehung eines der Superwege hier lehmig eingefäbt. Das Massiv für den Trendsportler.
Bärenriß
4
Hüte machen Deppen
7
Wurzelriß
4+
Variante
7
Lukullus
9-
Jubiläumsweg
8
Sold without Instuctions
8
Vielleicht auch schwieriger ...
Hexentrick
7
Lehmig
Dir. E
7-
Bärenwand
6-
Ziemlich poliert
E-Variante
6-
Siehe Bärenwand
R. und J. aus W.
6+
Zwei Hakenweg
4
Blockade
6+
Über Vorbau und ansteigendem Quergang
Spitze Verschneidung
6-
Der Weg und die Wand
4+
Zwischenlösung
7-
Familienweg
3-
Diverse
4
Drei Route im 4. Grad
Lieber Buhl-Gedächnisklettern als Juhnke Gedächtnissaufen
Absurder Naturschutz im Hönnetal 1995 steht für den Gipfel "absurden Naturschutzes". Man bedenke, dass zu diesem Zeitpunkt alle lohnenden Felsen im Hönnetal mit einem Kletterverbot belegt waren. Teilweise wurden die Haken aus den Wänden entfernt etc. Im Klartext wurde also der Klettersport als Bedrohung für die Erhaltung der bestehenden Flora und Fauna betrachtet.
Den 1995 durchgeführten Straßensicherungs-Maßnamen stand jedoch nichts im Wege. Ohne Rücksicht auf Vegetation und Vogelwelt wurde der vor den Felsen bestehende Wald abgeholzt, ein Sicherungszaun (Schutz vor Steinschlag) errichtet und schlussendlich zahlreiche, straßennahe Felsbereiche mit Mauerankern versehen.
Zusammenfassend ausgedrückt wird also alles nur Denkbare in die Wege geleitet, damit der Verkehr ungehindert und gefahrlos fließen kann. Wohlgemerkt widerrechtlich, denn die durchgeführten Maßnamen stehen im krassen Gegensatz zu den in einem NSG geltenden Schutzzielen.
Quelle: www.stonevibes.de
Klettern und Bouldern in NRW, Nordrhein-Westfalen, dem Sauerland