Kleingriffig und abdrängend. Meines erachtens ähnlich schwer wie Sauerland 4.0 und Origami, verändert sich allerdings jedes Jahr ein bisschen ;-). Inzwischen gibt es in dem Sektor ein schönes Spektrum an Routen im achten Grad, erstaunlich, dass hier meist so wenig los ist.
Gute Kletterei im unteren achten Grad. Lang, abwechslungsreich und nicht brüchig! Anlauf nehmen über den Einstieg vom Brauereiweg. Für die Passagen danach sollte man eine solide Fußtechnik und etwas Oberarmkraft im Gepäck haben.
Am Samstag den 2. September 2017 konnte ich den Sichelriss am Hillenberg nach fünf zuvor gescheiterten Versuchen clean klettern. Nachdem mir die Erstbegehung des bereits 2009 von Heinz-Willi Hakenberg eingebohrten Projektes am 19.08.2017 bereits im ersten Versuch gelang, hätte ich nicht erwartet, das mich eine clean Begehung (Greenpoint) so fordern würde.
Ich hatte mir die Punkte für die Friend und Keil Placements zuvor unter der Nutzung der Sicherungshaken sehr genau angesehen und wusste exakt, wo welcher Keil oder Friend platziert werden muss. Und doch bin ich einmal an der Schlüsselstelle in den Microfriend reingerutscht und habe viermal am Ende der Sichelriss Schuppe einen Flug von ca. 10m in den letzten Friend absolviert. Das selber anbringen der Sicherungen kostet doch um einiges mehr Kraft, als wenn man nur schnell im vorbeiklettern die Haken klippen muss. Abgesehen davon, das man den Einstieg, der ansonsten mit 2 Haken abgesichert ist, quasi solo klettert, was schon sehr an Kraft und Psyche zehrt. Hier gibt es weder Risse, Schuppen oder Löcher, die das Anbringen von Keilen oder Friends erlauben würden.
Mein erster Besuch im Hillenberg war Anfang Juli 2016 auf Grund einer Einladung von Jo Fischer. Ich war vom ersten Moment an begeistert von der imposanten Wand des Hillenberg Steinbruchs und besonders von der Linie des Sichelriss. Und mein erster Kommentar dazu war: die Linie ist eine King Line und schreit danach clean geklettert zu werden. Diesen Traum konnte ich mir nun erfüllen. Bewertungsvorschlag: 9- für die clean Begehung, 8+/9- für die Begehung mit Absicherung durch die Haken.
Ich will hier auch nicht unerwähnt lassen, das ich die Erstbegehung mit einem schlechten Gewissen gemacht habe, schließlich wurde die Linie von Heinz-Willi Hakenberg eingebohrt. Über ein Jahr bin ich drumherum geschlichen und habe dieser Versuchung widerstanden, nicht ohne Heinz-Willi immer wieder zu ermuntern und zu ermahnen die Linie zu probieren und endlich erstzubegehen. Sicherlich unglücklich, das ich mich nicht an das selbst gestellte Ultimatum bis Ende 2017 gehalten habe, aber nachdem ich sämtliche andere große Linien im Hillenberg abgeschlossen hatte und der Sichelriss noch immer keine Spuren eines Angriffs zeigte, konnte ich nicht weiter widerstehen. In anderen Klettergebieten hat man ein Jahr, sein Projekt abzuschließen, hier hat es ca. 8 Jahre gedauert, bis diese faszinierende Linie nun endlich der Allgemeinheit zugänglich ist. Sorry und Danke an Heinz-Willi!
Um allen weiteren Aspiranten das Leben leichter zu machen, habe ich die bereits in die Jahre gekommenen Haken (Plättchen) durch neue Klebehaken ersetzt und meine Frau Tweet hat für alle Routen in diesem Sektor Schildchen gemalt inkl. kleiner Topos, die das Auffinden der Routen leichter machen sollen. Viel Spaß und viel Erfolg beim Wiederholen des Sichelriss und der anderen neuen Routen in diesem Sektor!
Die plattige Projekt-Route habe ich am vergangenen Dienstag geklettert und es ist wohl die erste bekannte Begehung (wer schneller war melden!). Unten recht kleine Leisten, an einigen Stellen schadet es nicht, wenn man gut steht. Ist man allerdings am 4. Haken angekommen, wird es erheblich leichter, da es jetzt in der Route "Halb so wild" zum Umlenker geht. Mein Bewertungs-Vorschlag ist 8, wobei ich sie für den Grad eher leicht einschätze. Also, Plattenschleicher, gebt sie euch und prüft meinen BV. Einen hübschen Namen bekommt sie auch noch ... beste Grüße, Moritz
Freut mich, dass die Tour geklettert wird und Glückwunsch zur Wiederholung (war wahrscheinlich die Erste)! Bei der Bewertung würde ich mich durchaus anschließen. Die Tour ist halt ein Boulder in 15m Höhe, da ist es schwer eine genau Bewertung abzugeben.
Mittlerweile gibt es zwischen "Ex und hopp" und "Elm Street" noch eine neue Tour: BBP-Workout (BV 8+). Boulderstelle am 2. Haken, oben dann nicht mehr so schwer zum Umlenker von Elm Street (insg. 4 Haken + Umlenker).
So, war heute nochmal da und es hat geklappt, grade noch bevor die Sonne in die Wand knallt. Schöne Route insgesamt, allerdings wirklich viele leichte Stellen und Rastpunkte. Aber gerade das ist ja auch mal nett, wenn man mal nicht gepumpt rausfällt ;-)
Kletterpartner hat sie beim letzten Besuch schnell wiederholen können und wir würden beide für glatt 9 plädieren. Danke fürs Einbohren, schönes Ding!
Moin, letzten Dienstag (20.06.17) waren wir zu zweit an der Borghauser Wand und konnten, nach etwa 2,5 Stunden ausbouldern beide die genannte Route wiederholen. Wir schlagen den glatten 9. Grad vor! Die Geschichte ist ja wohl etwas unklar, ob sie seit dem Griff-Ausbruch schon geklettert werden konnte. Jedenfalls ist die Lösung absolut im Routenverlauf und somit ist es definitiv kletterbar! Hat sie jemand in den letzten vier Jahren gemacht?
Guten Abend, meine Kletterpartnerin und ich waren heute den ganzen Tag an und in der Wand - es sind super schöne Routen dabei! Wir werden auf jeden Fall wieder kommen und danken Euch für das Einbohren und die Pflege! Herzliche Grüße aus Köln
Katharina und Dominik
Bitte die Route Hiwwelkamin sowie die Routen links daneben (Lerge und Lorbas) aktuell nicht beklettern, da hier ein kleines Vogelnest in der Wand ist und die Brut nicht gestört werden sollte.
Auf die Platte, clippen, los! (BV 8-/8): Einstieg "Warsteiner Brauereiweg" bis zum 4. Haken dann nach rechts zur Kante über einen neuen Haken zum bereits vorhandenen Plättchen. Nun auf den Absatz klettern, dann nach links auf die Platte, clippen und etwas links haltend die Platte hochklettern. Danach durch die Verschneidung auf den Absatz. Oben dann über die drei roten Plättchen der 2. Seillänge des "Buena Vista Onsight Club" zum neuen Umlenker. Warsteiner Bierbauch (BV 9/9+): Einstieg genau wie "Auf die Platte, clippen, los!" über die Platte bis zur Verschneidung. Diese nach rechts verlassen (Haken) und über einige sehr schwere Züge durch den Überhang auf den Absatz klettern. Oben die Wand dann unschwer gerade hoch zum neuen Umlenker. Die Schwierigkeiten beschränken sich auf max. 7 Züge, davor und danach befindet sich jeweils ein No-Hand-Rest. Performance Indikator (BV 9+): Einstieg wie "Fragility" bis unter den Überhang wo "Fragility" nach rechts abzweigt. Nun gerade hoch und äußerst anstrengend und kleingriffig durch den Überhang. Oben dann über den unschweren Ausstieg des "Warsteiner Bierbauchs" zum neuen Umlenker. Auch hier kurze Schwierigkeit mit ca. 7-8 Zügen.
Würde mich freuen, wenn die Touren mal jemand probiert und seine Einschätzung abgibt. Die Schwierigkeiten beschränken sich in allen drei Touren jeweils auf Boulderstellen mit wenigen schweren Zügen. Also Boulderer: Holt euer Seil wieder aus dem Keller und probiert es mal ;-)
Gestern haben wir die Route Kraftklub geklettert. Für eine Route mit künstlichen Griffen wirklich schön. Leider sind einige Laschen bzw. deren Muttern lose. Es wäre schön, wenn die Muttern nochmal nachgezogen werden. Wenn ich in nächster Zeit nochmal hinkomme, nehme ich einen passenden Schlüssel mit und mache das gerne, allerdings wird es wohl noch ein bisschen dauern, bis ich es wieder schaffe. Super Gebiet, leider recht voll.
P.S. Vielleicht die Freddy-K-n-s... im Topo mal vom Projektstatus, den sie ja lange nicht mehr hat, befreien? Ich würde übrigens für 8+ plädieren ...
Am letzten Sonntag konnte ich die Tour nach 3 Tagen auschecken wiederholen, in Kürze: Boulder zwischen erstem und zweitem Haken, danach vollständiger Ruhepunkt, drei Haken 8, zwei Haken Schlüsselstelle, dann kommt man zum Canale Grande (hier nahezu No-Hand-Rest). Jetzt geht es am rechten Rand vom Canale weiter bis man am Ende gerade hochklettert zum Umlenker (oben nochmal ein kleiner Runout). Wenn man sich den oberen Teil einmal angeschaut hat sollte man da eigentlich nicht mehr fallen. Im Vergleich zu den Nachbartouren dürfte der bei ca. 8- liegen mit einigen Ruhestellen zwischendrin.
Insgesamt fand ich die Tour für 9+ nicht so kräftig wie eine 9+ in der Fränkischen. Die Schwierigkeit liegt mehr darin, so zu stehen, dass einem die Füße nicht wegrutschen. Es gibt halt so gut wie keine Tritte und Griffe, ..., davon aber sehr viele ;-) Die Vielfalt der Möglichkeiten macht es auch so schwer die Tour passend auszubouldern. Von daher kommt 9+ als Gesamtbewertung dann wahrscheinlich schon hin.
Über dem drittletzten Haken vor der Umlenkung (am Ende des Canale) befindet sich eine lockere aufgesetzte Platte die man entweder gar nicht anfassen oder kontrolliert nach unten befördern sollte. (Mit der Hand habe ich sie nicht rausbekommen).
Datum:
4. April 2017
User:
Axel
Klettern und Bouldern in NRW, Nordrhein-Westfalen, dem Sauerland